13.02.2021

Köln | 13.02.2021

Rhein-Meeting 2021 – „Wirkliches Begegnen“

Am Freitag, den 12.2.2021, fand um 19.15 Uhr das erste Treffen des 7. Rhein-Meetings statt. Zwei Moderatoren, P. Gianluca Carlin und Lidwin v. Spee, führten per Livestream ein Gespräch mit Schwester Johanna Domek und Avraham Applestein über deren Freundschaft und die Bedeutung von Begegnung.

Das diesjährige Rhein-Meeting widmet sich dem Thema „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (Martin Buber). Der Philosoph Martin Buber beschreibt Begegnung als das Schlüsselmoment für Problemlagen, die das Miteinander erschweren. „Ich werde am Du“ schreibt Buber in seinem Werk „Ich und Du“ schon 1923. Das Rhein-Meeting stellt deswegen die Frage nach der Begegnung, die „wirkliches Leben“ ermöglicht.
Zum ersten Gespräch waren Sr. Johanna Domek, Benediktinerin in Köln, und Avraham Applestein, Psychotherapeut in Köln, eingeladen. Sie begegneten sich beim Theaterprojekt „Glaubenskämpfer“, das unter der Regie von Nuran D. Calis Laien und Schauspieler am Schauspiel Köln zusammenbrachte, um ausgehend von deren eigenen Lebensgeschichten über den Glauben und die drei monotheistischen Weltreligionen zu sprechen.
P. Gianluca Carlin eröffnete das Treffen. Nach einem kurzen Austausch über den persönlichen Berufungsweg betonten Sr. Domek und Applestein die große Bedeutung der gemeinsamen Zeit im Theater. Über monatelange Proben und gemeinsamen Fahrten war es „Nächstenliebe, die zwischen uns tatsächlich entstanden“ sei, so Applestein. Begegnung schaffe Freiraum dafür, dass Freundschaft entstehen könne. Ein solch „wirkliches Begegnen“ verlange Einsatz, „dass ich einsteige auf das, was gefragt ist“, meinte Sr. Domek. Dann wirke sie „wie ein Spiegel“, der der eigenen Entwicklung helfe. „Kein Begegnen lässt uns unverändert“. Applestein nannte das „Ehrlichkeit“ – sie erlaube das Einlassen auf Ungeplantes. Es verlange Mut und Neugier, erlaube aber, sowohl den anderen und dessen Glaube tiefgehender zu verstehen, als auch den eigenen Glauben zu vertiefen. Begegnung bedeutet dabei auch Kontroverse und Reibung, gleichzeitig wird genau dadurch Wärme und Entwicklung möglich. „Immer, egal wo, steckt ein Mensch“, nennt Applestein als eine zentrale Einsicht aus der gemeinsamen Zeit. „Es geht darum, im Anderen etwas wiederzufinden, das es mir ermöglicht, ihm nicht nur äußerlich zu begegnen, sondern das dazu führt, dass wir das Leben als etwas entdecken, das uns gemeinsam gehört“, schloss P. Carlin im dankenden Schlusswort.
Das nächste Treffen findet kommenden Freitag mit Nuran David Calis, dem Regisseur des Projekts „Glaubenskämpfer“, statt. Es wird mit ihm darum gehen, was Begegnung mit Theater, aber auch seinem persönlichen Leben zu tun hat (19.2.2021, 19.15 Uhr per Live-Stream).
Die weiteren Gespräche sind mit Weihbischof Ansgar Puff (26.2.2021), Regisseur Juan Manuel Cotelo (5.3.2021), Fotograf Ingmar Björn Nolting (19.3.2021) und Bischof Massimo Camisasca (26.3.2021).
Das Programm sowie eine ausführliche Vorstellung des Themas und der Referenten finden Sie auf unserer Homepage, www.rhein-meeting.org. 

Pressekontakt:
Agnes Rugel – presse@rhein-meeting.org